Verblüffende Erkenntnisse der Makro-Ökonomik (3)

Von vielen mikro-ökonomischen Effekten, die z.B. einzelne Werte Betroffener (wie Beschäftigung, Löh­ne, Gewinne, usw.) erhöhen oder vermindern, nimmt der Laie (wie meist auch viele Mikro-Ökonomen) an, dass sie auch deren Summe in der Gesamtwirtschaft erhöhen bzw. vermindern. Jedoch wird oft nur die Verteilung der Werte geändert, aber die Summe bleibt gleich. Ich nenne das den „Makro-Effekt”. Nur die Anteile am Ganzen werden anders aufgeteilt, aber nichts hinzu addiert oder davon abgezogen.

Preise und Mengen

Intuitive „Laiensicht” Makro-ökonomische Realität Grund der Paradoxie
„Preise spiegeln Nutzen-/Grenz­nutzen-Verhältnisse wider.” Die Makro-Ökonomie kennt weder Nutzen noch einen Grenznutzen. Nutzen-Funktionen sind nicht messbare Vermutungen und nicht makro-definierbar.
„Es herrscht eine Tendenz zum Gleichgewichtsschnittpunkt ei­ner Angebots- mit einer Nachfra­ge­kurve.” Eine solche Tendenz gibt es in der Makro-Ökonomie nicht, und ein ge­samtwirtschaftlicher Gleichgewichts­punkt ist allen Beteiligten erst recht unbekannt. Zwar beeinflussen Gesamtan­gebot und Gesamt­nachfrage das Preisniveau, aber ohne gesamtwirtschaftlich genauer definierbare Funktionsformen.
„Auf dem Agrarsektor bestim­men sich die Preise nach Ange­bot und Nachfrage.” Der Agrarbereich der EU wird durch die Agrar„markt”ordnung von den Weltmarktpreisen abgeschottet. Es wird reguliert mit Abschöp­fungen, Ausfuhrerstattungen und Einfuhrkontingenten.
„Das Preisniveau ist unabhängig von den Lohnabschlüssen.” Das Preisniveau bildet sich (verzö­gert) nach dem Preismechanismus aus Lohnsatz und Produktivität: Neue (nominelle) Tariflöhne än­dern keine Reallöhne. Solidari­tät ist aber für Anderes wichtig.
+ - - : = / Grafische Notation: Bestandsgröße (speichert) Flussgrößen (bidirektional): aufsummierend vermindernd Rechengröße (hier Quotient) Ablesung Dividend Ablesung Divisor externer Impuls Tarif-Ab-schlüsse Innovatio-nen usw. Nominel-ler Lohn Pro-duk-tivität Real-lohn Preis-niveau externerPreisschub „Eine Reaktion der Lohnentwicklung auf die gestiegene Inflation ist erfahrungs- gemäß erst mit zeitlicher Verzögerung und vor allem dann zu erwarten, wenn hohe Inflationsraten über einen länge- ren Zeitraum vorliegen.” [destatis] Definitionen: Lohn pro Beschäftigten = Lohnsumme / Anzahl der Beschäftigten. Arbeitsproduktivität = Produktion / Anzahl der Beschäftigten. Lohnstückkosten = Lohn- summe / Produktion. Nominallohnsatz je Std. =(reale) Arbeitsproduk-tivität + Preisniveau Gegenseitige Abhängigkeiten: Preisniveau ⇐ Nominal- lohnsatz je Std. - Arbeitsproduktivität. Arbeitsproduktivität ⇐ Nominallohnsatz je Std. - Preisniveau. Nominallohnsatz je Std. Arbeitsproduktivität + Preisniveau. Reallohnsatz je Std. = Nominallohnsatz je Std. / Preisniveau. [gabler] Makro-ökonomischer Preismechanismus Mechanik der „Lohn-Preis-Spirale”:

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[destatis] Bundesamt DeStatis: „VGR: Lohnkosten, Inflation und Produktivität”. Statistisches Bundesamt (Destatis), 2023.
[gabler] Prof. Hagen Krämer: Produktivitätsorientierte Lohnpolitik”. Springer GABLER Wirtschaftslexikon.

  2023, Oskar Fuhlrott, abgerufen am