G - Grundgedanke der Makroökonomik
„In den 1930ern entwickelte sich die Makro-Ökonomik als eigenständige Disziplin genau deshalb, weil die Denkmethode, unbekümmert mikro-ökonomische Wahrheiten auf die Makro-Ebene zu übertragen, als mit Logik-Fehlern gespickt erkannt wurde, die zu fehlerhaftem analytischem Denken und falschen politischen Ratschlägen führte.” … „Zu jener Zeit versuchten der britische Ökonom John Maynard Keynes und Andere den logischen Fehler herauszustellen, den die herrschende Orthodoxie in ihrem Ansatz zur Verdichtung begangen hatte, indem sie mehrere Unstimmigkeiten des Modells hervorhoben, einschließlich dem Paradoxon der Sparsamkeit und der Lohnkürzungslösung zur Arbeitslosigkeit.” [1, übersetzt]
Die Makroökonomik abstrahiert von einzelnen Haushalten, Unternehmen
und Märkten und betrachtet nur Summen und Salden der
zwischen den vier Sektoren Unternehmen (Firmen),
Privathaushalte, Staat und Ausland ausgetauschten Größen.
Bewegungen innerhalb der Sektoren werden weitgehend ignoriert.
Der Unternehmenssektor ist noch aufteilbar in einen
Investitionsgüter*-Sektor
und einen Sektor für Konsumgüter* plus Dienstleistungen.
Manchmal sind auch noch Zentralbank und der Geschäftsbanken-Sektor
gesondert zu behandeln.
(* Investitionsgüter werden an andere Unternehmen verkauft,
Konsumgüter an die Endverbraucher).
Die sogen. Cambridge Capital Controversy (Cambridge in England gegen Cambridge, Massachusetts) diskutierte die Rolle von Produktionsfaktoren und zog Grenznutzenargumente wegen des Aggregationsproblems in Zweifel: „Die Kritik an der neoklassischen Kapitaltheorie ließe sich so zusammenfassen, … dass diese Theorie dem Denkfehler der fallacy of composition unterliegt, speziell, dass wir nicht mikroökonomische Konzepte auf die Produktion durch die Gesamtgesellschaft ausdehnen können”. [2, übersetzt]
Arbeit verbleibt nach makroökonomischer Auflösung als einziger Produktionsfaktor, Lohn und Gehalt als einzige Faktorkosten. Gewinne sind kein Faktoreinkommen und lassen sich nicht einem Anteil an der Produktion zuordnen [nach 3, übersetzt].
Oskar Fuhlrott,