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Wirtschaftspolitische Folgen unzureichender oder unverstandener Theorie
Am krassesten wird das populäre Missverstehen gesamtwirtschaftlicher Zusammenhänge bei der Illusion des „volkswirtschaftlichen Arbeitsmarkts”. Heiner Flassbeck (ironisch): „Der Arbeitsmarkt ist kein Kartoffelmarkt”. Kakarot-Handtke: Über die Beschäftigungshöhe wird nicht auf einem Arbeitsmarkt entschieden, sondern auf dem Produktmarkt. „Die Standard-Arbeitsmarkttheorie ist falsch.”[1] Aus dem Missverständnis entstanden viele fehlerhafte Wirtschaftsthesen — so von Karl Marx (z.B. „Reserve-Armee” der Arbeitslosen) und vielen Politikern (Niedriglöhne als angeblicher „Jobmotor”, Agenda „Fördern und Fordern” der Arbeitsagenturen, „Arbeitsmarktreformen” generell).
Ist das Fordern gegen soziale Leistungen ethisch-moralisch notwendig? Voraussetzung wäre: Wer sich nur genügend bemühe, werde schließlich auch einen Job finden. Das „Fordern” kann in Zeiten von Arbeitslosigkeit jedoch nur bedeuten: Triezen der „faulen” Arbeitssuchenden mit der Pflicht zum Schreiben und Nachweis von Bewerbungen — ohne dass (aus gesamtwirtschaftlichen Gründen) auch nur ein Einziger insgesamt mehr eingestellt wird. Auch die Wirtschaft wird mit zusätzlicher Bürokratie für die Sichtung der Bewerbungen belastet, die auch noch die Bewerbungsdokumente zurück schicken muss. Die Illusion aller Arbeitsmarkt-Reformen: selbst wenn damit tatsächlich bestimmte Leute eher einen Job finden sollten, werden durch den gesamtwirtschaftlichen Ausgleich (statistisch) genauso viele entlassen.
Wovon hängt die Beschäftigungshöhe wirklich ab?
Egmont Kakarot-Handtke entwickelt diese (gegenüber Keynes'
verbesserte/korrigierte) Gleichung[1]:
Damit sind auch angebliche Wirkungen „rationaler
Erwartungen”, eine „natürliche Arbeitslosenrate”
oder die „friktionelle Arbeitslosigkeit” obsolet.
Kakarot-Handtke: „… Vollbeschäftigung … kann
erreicht werden durch Steigerung der allgemeinen Nachfrage (Konsumausgabenquote,
Investitionen usw.) oder durch ANHEBEN des allgemeinen Lohnsatzes
oder einer Kombination davon. Arbeitslosigkeit ist
letztlich das Resultat von Theorieversagen.”[2]
Schaffen „Arbeitsmarkt-Reformen” also Arbeitsplätze?
Ja: Stellen in Arbeitsagenturen — sonst nicht.
Es wird offensichtlich, dass Egmont Kakarot-Handtke mit seinen VGR-Kenntnissen, seinen mathematischen Fähigkeiten und dem analytischen Talent bzgl. Fehlern anderer Theorien ein wichtiges, aber ziemlich verstreutes Gesamtwerk aufgebaut hat, das längst einer größeren Öffentlichkeit bekannt gemacht und das diskutiert werden muss. Dafür bedarf es eines Gesamtüberblicks und einer Darstellung „zum Anfassen”, die er selbst wohl nicht schaffen kann.
Oskar Fuhlrott,