L.d - Variable Geldmenge: Unbegrenzte Geldschöpfung
Das meiste Geld schöpfen Geschäftsbanken als Kreditgeld
„… die Bank of England (BoE) hat … 2014 … aufgezeigt, dass die Geldschöpfung in einer modernen Volkswirtschaft durch die Geschäftsbanken geschieht” [2,3].
„Drei Jahre später hat auch die deutsche Bundesbank … erklärt, dass die Banken ‚aus dem Nichts’ … Kredit erzeugen können”. Sie sagt, dass die „Fähigkeit der Banken, Kredit zu vergeben und Geld zu schaffen, nicht davon abhängt, ob sie bereits über freie Zentralbankguthaben oder Einlagen verfügen” [2]. In der EU stammen über 95% des neu geschaffenen Geldes von Geschäftsbanken.
„Reserven” sind Zentralbank-Geld und nur an Banken verleihbar. Zentralbank-Geld und Währung haben getrennte Umläufe und können sich nicht mischen.
Geldschöpfung/Geldvernichtung der Geschäftsbanken lassen die Menge des „weiten” Geldes „atmen”. Die Menge des Basisgelds dagegen vergrößert sich durch Quantitive Easing. [4]
Die Rolle der Zentralbank
„Nach dem Kriege verwendete die Bank von Japan neu geschaffene Reserven, um die wertlosen Kriegsanleihen von den japanischen Banken zu kaufen. Diese Banken erhielten Reserven, und die Zentralbank erhielt die wertlosen Papiere. In einem einzigen Akt von Transaktionen verwandelten sich die japanischen Banken von insolvent zu gesund. Nach algemeiner Ansicht soll Zentralbankgeld Inflation verursachen. Im Fall der Reserve-Schöpfung ist das nicht der Fall. Zentralbank-Reserven weden ausschließlich von der Zentralbank gehalten und können nicht direkt für inländische Ausgaben benutzt werden. Wenn die Bank von Japan andererseits diese wertlosen nicht hätte kaufen wollen, wären die Banken gezwungen gewesen, diese Verluste aus ihrem Kapital zu tragen, was die umlaufende Geldmenge reduziert und eine Deflation hervorgerufen hätte.” [5, übersetzt]
Zentralbanken auf der ganzen Welt haben die Fähigkeit, die schlechten Wertpapiere ihrer Bankensektoren mit neu geschöpften Reserven zu kaufen, und sie können so leicht eine verlängerte Rezession im Fall eines Crashs vermeiden. Wenn eine Zentralbank später diese gekauften Wertpapiere zu einem Bruchteil ihrer Originalkosten verkaufen wird, wäre das erzielte Geld für die Zentralbank ein Reingewinn.” [5, übersetzt]
Kauft die Zentralbank ein Wertpapier von einer Nicht-Bank, „wird die Zentralbank-Aktion monetarisiert genannt. Wenn die Zentralbank ein Wertpapier direkt von einer Bank mittels Reserven kauft, ist die Transaktion nicht monetarisiert. Wenn die Zentralbank später entscheidet, die Anleihe oder das Wertpapier zu verkaufen, wird die Gesamt-Geldmenge in der Wirtschaft verringert.” [5, übersetzt]
Bei der Bundesbank verstärkt sich „die Vorstellung, dass eine stark regelbasierte Geldpolitik die Gefahr von Bankenkrisen bannt, weniger erratische Konjunkturzyklen hervorbringt und die Welt damit wieder überschaubarer machen könnte” [6]. „Deshalb würden seit einiger Zeit Vorschläge diskutiert, die auf einer vollständigen Deckung von Einlagen durch Zentralbankgeld basieren und so die Kreditschöpfungsmöglichkeiten des Bankensektors begrenzen wollen.” Gegner der „multiplen Geldschöpfung wollen das Privileg der Geschäftsbanken abschaffen. Sie plädieren dafür, dass jeder vergebene Kredit … zu 100 Prozent bei der Zentralbank gedeckt sein muss. Die Bundesbank diskutiert die Idee des Vollgeldes, weist sie aber letztlich zurück” wegen Risiken für wichtige volkswirtschaftliche Funktionen des Bankensystems [6].
Oskar Fuhlrott,