D - Preisbildung ohne Angebots- und Nachfrage-Kurven
Klassische Theorie der Preisbildung
Klassisch wird der Abschlusspreis am (vermuteten) gemeinsamen Gleichgewichtspunkt der (nicht messbaren) Angebots- und Nachfragekurve angenommen. Dabei gibt es aber diverse Anomalien: mit der Menge ansteigende Angebotspreise, mit dem Preis steigende Nachfragemenge, usw. Typisch sind auch Abschlüsse abseits des Gleichgewichtspunkts, sowie kein oder mehrere Gleichgewichtspunkte.
Zum Marktversagen: „Die Leistungsfähigkeit von Märkten als Mechanismen zur Koordination individueller Entscheidungen war (und ist) umstritten.” [1]
„Die idealisierte Theorie geht davon aus, dass der komplette Handel zum Gleichgewichtspreis stattfindet. Dies setzt zum einen voraus, dass alle Marktteilnehmer den Markt jederzeit komplett überschauen können. Fast immer ist jedoch nur ein Teil des Gesamtmarktes für die Handelnden einzusehen.” [2]
Intransparente Realität
Ein ökonomischer Akteur „muss Vorlieben, Nutzen, Erwartungen, Ziele, physiche Bedürfnisse, Budgetbeschränkungen, kulturelle Normen und was sonst noch alles in einen subjektiven Bewertungspreis umsetzen, der kompatibel ist mit dem Marktpreis, und das hilft ihm zu entscheiden, ob er kaufen/verkaufen soll oder nicht.” [3, übersetzt]
Egmont Kakarot-Handtkes Lösung
„Im elementarsten wirtschaftlichen Zusammenhang ergibt sich der Tauschwert als P1/P2=R2/R1, also ist die Preisrelation die Umkehrung der Produktivitätsrelation.” „… mit der Genauigkeit von zwei Dezimalstellen.” [3, übersetzt]
„Es kann zur Preisstruktur verallgemeinert werden, d.h. relative Preise werden bestimmt durch die Produktivitätsstruktur.” „Das Schöne an dieser Lösung ist, dass es absolut keine Notwendigkeit gibt, weiter darüber zu spekulieren, was in den Gehirnen der Akteure vorgeht.” [3, übersetzt]
Oskar Fuhlrott,