Das Achteck aus Findlingen bei Marxen (4 Jahreszeiten)
Das Marxener Himmelsachteck
Ein zusätzlicher Findling im Zentrum dient uns als Mittelpunkt
und gleichzeitig als Visiereinrichtung,
mit der sich nicht nur die vier Himmelsrichtungen,
sondern auch die vier Wendepunkte
der Sonnenauf- und -untergänge im Jahresverlauf anpeilen lassen.
Die gedachten Verlängerungen
der Visierlinien bis zum Horizont geben uns
einen Eindruck von den tagtäglichen
Änderungen der Sonnenbahn, die der Grund sind für den
Wechsel der Jahreszeiten.
Der kurze Tagesbogen der Sonne im Winter und der viel längere
und deutlich höhere im Sommer
vermitteln uns die Illusion, wie wenn wir im Zentrum
der Sonnenbahn ständen, doch ihre
tägliche Bewegung um uns herum ist eine scheinbare Bewegung,
die durch die Erddrehung
verursacht wird.
Mit dem spitzen Stein in der Mitte wird der eigene Beobachtungsbereich festgelegt,
die acht weiteren Findlinge drum herum weisen auf die Horizontbereiche dahinter
hin, die für unsere Sonnenbeobachtung interessant sind. Genaue
astronomische Messdaten lassen sich daraus
allerdings nicht ableiten.
Die besondere Anordnung der hier in der Nordheide
»gefundenen« Findlinge soll Interesse
wecken für die lokale Himmelsmechanik, aber
möglichst nicht für eine mystische Sonnenverehrung!
Verschiebungen durch scheinbares Rotieren des Fixsternhimmels entstehen aus
Überlagerung der Erdrotation (⭮ z.B. für Stunden) und des am Himmel
entgegengerichteten Effekts des Erdumlaufs um die Sonne (⭯ z.B. für Monate).
Notwendige Verzerrungen bei Wiedergabe des
Himmelsgewölbes der nördlichen Hemisphäre+
(≈ die nördlichen ¾ der Kugel)
auf ebener Fläche (Scheibe):
Obwohl der sichtbare Himmel (ohne hineinragende Berge, Bäume,
usw.) immer eine kreisrunde Halbkugel bildet, weicht der Ausschnitt
auf der Scheibe leicht von der Kreisform ab.
Insgesamt gesehen sind die Verzerrungen unauffällig und verteilen sich gut.
Entwurf: Siegfried Westermann, 2022.
Programmierung: Oskar Fuhlrott, 2023.
Nutzung (und Weitergabe mit Autoren-Nennung) erwünscht.
Dieser Abruf erfolgte am 20.09.2023